Wir melden uns „zwischen den Jahren“ mit einem praktischen Tipp. Es ist die Zeit die mehr oder weniger direkt von den weihnachtlichen Vanillekipferl, den Gänse- oder Entenbraten und den Fruchtgeleeringerl in die silversterlichen Sauschädel- und Sektorgien übergeht. OK, vielleicht übertreiben wir ein wenig. Aber Euer Magen hat sich eine kleine kulinarische Feuerpause verdient. Da sind wir uns sicher. Eine bessere Zeit im Jahr für Nuss und Anis gibt es nicht. Also für Nussschnaps oder Anisgeist, um genau zu sein.

Davor ein kurzer Exkurs. Bei der Recherche zum Thema „Verdauungsschnaps“ sind über ein Zitat gestolpert, das wir erst einmal verdauen mussten. Es ging um Lebensmittelunverträglichkeiten, und in einem Interview wurde ein Experte gefragt, ob er nach schwerem Essen einen Verdauungsschnaps empfehlen würde. Sinngemäß sagte der Onkel Doktor, daß, wenn man daran glaubt, man schon ein Stamperl nehmen könnte. Viel sinnvoller wären allerdings zwei oder drei Globuli X mit einer Y-Potenz, und es deutet alles darauf hin, daß er das ernst gemeint hat.

Nicht mit uns(erem Nuss oder Anis)

Das glauben wir nicht. Wollen wir nicht glauben. Ein klein wenig hat er schon recht. Studien belegen, dass Alkohol (in jeder Form) den Organismus (und damit auch die Verdauung) ein wenig bremsen. Jetzt haben unsere beiden, der Nussschnaps und der Anisgeist aber Eigenschaften, die durchaus gelagetauglich sind. Der Nussschnaps beruhigt Körper, Geist und Seele auf eine ganz bodenständige Art und der Anisgeist eliminiert durch seinen kümmelig-ätherischen Charakter das Fettgefühl bereits am Gaumen. Das macht ihn zum idealen Begleiter für Lardo, Speck & Co.

Wir haben sie liebgewonnen. Den Grappa zum oder nach dem Käse, die alte Zwetschke zum Espresso oder den Whisky an der Bar. Und eben den Nussernen nach deftiger Kost. Das alles müssen wir nicht unbedingt streichen. Höchstens fällt die wissenschaftliche Rechtfertigung weg, was wiederum auch eine gute Seite hat. Nachdem wir uns nicht mehr in die Tasche lügen müssen, können wir uns auf das konzentrieren, was beim verantwortungsvollen Umgang mit den bösen Geistern wichtig ist. Genuss in Maßen, nicht in Massen. In diesem Sinne: Hoffend, dass Ihr schöne Weihnachtsfeiertage hattet, wünschen wir Euch jetzt einen guten Rutsch.