Willkommen im Neuen Jahr! Die letzten Wochen waren geprägt von weihnachtlichen Vanillekipferl, Gänse- und Entenbraten, Fruchtgeleeringerl und natürlich die obligatorischen Sektorgien zu Silvester. OK, vielleicht übertreiben wir ein wenig. Aber wir sollten uns nun vielleicht eine kleine kulinarische Feuerpause gönnen. Eine bessere Zeit im Jahr für Nuss und Anis gibt es nicht. Also für Nussschnaps oder Anisgeist, um genau zu sein.

Davor ein kurzer Exkurs. Bei der Recherche zum Thema „Verdauungsschnaps“ sind wir über ein Zitat gestolpert, das wir erst einmal verdauen mussten. Es ging um Lebensmittelunverträglichkeiten, und in einem Interview wurde ein Experte gefragt, ob er nach schwerem Essen einen Verdauungsschnaps empfehlen würde. Sinngemäß sagte der Onkel Doktor, dass, wenn man daran glaubt, man schon ein Stamperl nehmen könnte. Viel sinnvoller wären allerdings zwei oder drei Globuli X mit einer Y-Potenz, und es deutet alles darauf hin, dass er das ernst gemeint hat.

Nicht mit unserem Nuss oder Anis

Das glauben wir nicht. Wollen wir nicht glauben. Ein klein wenig hat er schon recht. Studien belegen, dass Alkohol (in jeder Form) den Organismus (und damit auch die Verdauung) ein wenig bremsen. Jetzt haben unsere beiden, der Nussschnaps und der Anisgeist aber Eigenschaften, die durchaus gelagetauglich sind. Der Nussschnaps beruhigt Körper, Geist und Seele auf eine ganz bodenständige Art und der Anisgeist eliminiert durch seinen kümmelig-ätherischen Charakter das Fettgefühl bereits am Gaumen. Das macht ihn zum idealen Begleiter für Lardo, Speck & Co.

Wir haben sie liebgewonnen. Den Grappa zum oder nach dem Käse, die alte Zwetschke zum Espresso oder den Whisky an der Bar. Und eben den Nussernen nach deftiger Kost. Das alles müssen wir nicht unbedingt streichen. Höchstens fällt die wissenschaftliche Rechtfertigung weg, was wiederum auch eine gute Seite hat. Nachdem wir uns nicht mehr in die Tasche lügen müssen, können wir uns auf das konzentrieren, was beim verantwortungsvollen Umgang mit den bösen Geistern wichtig ist. Genuss in Maßen, nicht in Massen. In diesem Sinne: Hoffend, dass Ihr schöne Weihnachtsfeiertage hattet, wünschen wir euch jetzt ein gesundes und glückliches Neues Jahr.