en primeur ist eine Tradition, die aus dem Weinhandel kommt. Die großen Weingüter in Bordeaux laden Experten ein, um die jungen Weine des aktuellen Jahrgangs zu kosten und zu bewerten. Auf Basis dieser Bewertungen werden dann die Kunden eingeladen, die Weine zu subskribieren. Ausgeliefert werden die edlen Tropfen zwei Jahre später. Erst nachdem sie noch einige Zeit am Weingut und im Fass verbringen dürfen.

Mit unseren Whiskys wollten wir das genauso machen. Wir luden Profis zur ersten en primeur-Verkostung unserer klaren Getreidebrände ein, noch bevor sie ins Fass kommen. Zusätzlich wurden auch Destillate verkostet, die bereits eine Zeit in einem Fass reifen durften. So konnten sich die Whisky-Experten ein umfassendes Bild von unseren Rohdiamanten und den unterschiedlichen Fass-Typen machen. Mit dabei waren unter anderem falstaff-Autor Erhard Ruthner und der Whisky Nerd. Der nutzte den  Anlass , um ein Video mit Josef und über den Brauweizen Hermann für seinen Youtube-Kanal zu drehen.

Die Brände im direkten Vergleich

Im ersten Flight stellten wir drei klare Getreidebrände in Fass-Stärke. In der Fachsprache sind das die ‘New Makes’. Schlägler Roggen, Gerstenmalz und Mais. Während von einigen beim Mais zarte Popcorn-Noten erkannt wurden und der Schlägler Roggen als üppig-fruchtig, intensiv und herausfordernd beschrieben wurde, waren sich die Kosterinnen und Koster einhellig einig darüber, dass das mittlere Glas, also der Brand aus dem eigenen Braugerstenmalz der würzigste, typischste und gefälligste Brand sei. Das freut uns natürlich. Immerhin ist es eine Bestätigung unserer Philosophie und ein gelungener Einstieg der neuen Mälzerei.

Bei der zweiten Gruppe geht es um unterschiedliche Fasstypen. Wir stellten ähnlich gereifte Destillate aus folgenden Fässern vor: Mostello süß (Nackthafer), Mostello trocken (Gerste) und ein Barely Wine – Starkbier-Fass (Mais). Hier kristallisierten sich zwei Schlussfolgerungen heraus. Das Mostello-Fass gibt dem Whisky eine einzigartige, dunkle, mahagonibraune Farbe. Das Fass, in dem der trockene Mostello reifte, zusätzlich noch ein wunderschönes Spektrum eleganter Noten von Dörrobst über dunkle Schokolade hin zu würzigen Vanille- und Kardamom-Tönen.

In den letzten beiden Flights wurden zuerst unterschiedliche Abfüllungen, also bereits verfügbare Whiskys aus unserer Destillerie, gekostet. Danach gab es einen Flight mit demTitel „Farthofer & Friends“. Hier galt es, aus vier verschiedenen – biozertifizierten – Whiskies aus Österreich und Schottland, unseren Whisky herauszuschmecken. Eine einfache Aufgabe für die Gäste, hat sich in den Flights davor doch ein ganz klare Farthofer-Handschrift gezeigt.

Unsere Whiskys entstehen buchstäblich “Vom Feld in die Flasche” in unserem Betrieb. Vom keimenden Getreidekorn, bis zum Abfüllen und Etikettieren. Das macht unsere Whiskys einzigartig. In Kürze werden wir unsere Whiskys zur Subskription anbieten. Flaschen-, kisten- und fassweise.

Kulinarisch wurde die Verkostung von Theresia Palemetzhofer begleitet. Sie kocht in ihrem 2-Hauben-Restaurant “Gasthaus zur Palme” in Neuhofen/Ybbs. Sie zauberte aus unserem eigenen Getreidereis ein Emmerreisrisotto mit winterlichem Gemüse und zum Schluss wurden die Gäste mit einem Malzeis verwöhnt. Der Getreidreis “Emmer” und das Malz stammen von unseren eigenen Feldern in Biberbach.